Indiana Jones und die Legenden der Kaisergruft

Wann wurde nochmal freies Speichern "erfunden"?

Wir müssen reden: Indiana Jones und die Legende der Kaisergruft - Wann wurde nochmal freies Speichern "erfunden"?

In dieser Folge reden wir über Indiana Jones und die Legende der Kaisergruft von The Collective und klären dabei die folgenden Fragen.

Kann eine nicht vorhandene Speicherfunktion den Spielspaß zerstören?
Wie gut schlägt sich Indiana Jones im Vergleich zu Lara Croft?
Ab wann wird Hecheln und Ächzen zur Qual?
Wie viel Atmosphäre kann ein 20 Jahre altes Indiana Jones Spiel noch herüberbringen?
Und die wichtigste Frage überhaupt: Bekommt Indiana Jones die Frau?

Spielname: Indiana Jones, Indiana Jones and the Emperor's Tomb
Jahr: 2003
Firmen: Activision, Aspyr Media, Lucas Arts, The Collective
Personen: Douglas Hare, Richard Hare, Gary Priest
Plattformen: macOS, PC, Playstation 2, XBox

Startbildschirm von Indiana Jones und die Legenden der Kaisergruft

Wertungskasten

PC Games Ausgabe: 5/03 System: PC Wertung: 81%

Computer Bild Spiele Ausgabe: 5/03 System: Playstation 2 Wertung: 87%

Gamestar Ausgabe: 5/03 System: PC Wertung: 80%

PC Action Ausgabe: 5/03 System: PC Wertung: 80%

1999 entwickelte Lucas Arts noch selbst ein Indiana Jones-Spiel (Indiana Jones und der Turm vom Babel). Das nächste 3D-Abenteuer des alternden Peitschenschwingers wurde dann extern vom Studio "The Collective" entwickelt und von Lucas Arts und Activision vertrieben.
The Collective hatte schon einige Spiele veröffentlicht und mit dem letzten Spiel Buffy The Vampire Slayer eine eigene Engine entwickelt. Diese wurde für Indianas Abenteuer noch einmal aufgebohrt, behielt ihre Kern-Kompetenzen wie den Nahkampf bei.

Nicht nur die Schätze glänzen in Indiana Jones und die Legenden der Kaisergruft, auch die Grafik machte, bis auf die Hintergrund-Bitmaps und teilweise verwaschene Texturen, einen guten Eindruck.

Die Backdrops im Spiel sind teilweise sehr verwaschen und waren damals schon nicht mehr zeitgemäß.

Bilder zu Indiana KJones und die Legenden der Kaisergruft

Karten lesen müssen wir im Spiel nicht, aber in den Zwischensequenzen schaut Indiana sich diese schon mal an.
An Ranken können wir uns hochklettern, generell spielt sich Indiana Jones aber mehr wie Tomb Raider als wie ein Assassin’s Creed.
Höflichkeit und angeben, dass man den anderen kennt, können die bösen in diesem Spiel sehr gut.
Finden wir Artefakte, so stellen wir diese in unserer Vitrine aus. Je mehr wir finden, desto voller wird es dort. Sollten wir welche verpassen, können wir den Abschnitt des Levels später nochmal spielen.
In Prag wartet ein großes Schloss auf uns. Nur irgendwie fühlt man sich nicht in Prag, das Schloss könnte irgendwo stehen, auch in Bayern oder in Ländle.
Dafür wartet das Schloss mit einer schönen Bibliothek auf. Mit Kaminfeuer und schönen Sesseln, leider haben wir keine Zeit uns hier auszuruhen.
Natürlich darf in einem Indiana Jones-Spiel das Abseilen an unserer Peitsche nicht fehlen.
In Prag wartet ein Wesen, welches halb Mensch und halb Maschine ist, auf uns.
In Istanbul werden wir direkt von Assassinen angegriffen.
Auch hier können wir uns nur kurz die schönen Gebäude anschauen, bleiben dabei aber lieber mit den Augen auf dem Vordergrund und schauen uns nicht die weit entfernten Gebäude an.
Unter Wasser warten in Istanbul Haie auf uns und wollen uns verspeisen.
Ein Riesenkrake stellt den Endgegner dar. Hier haben wir dann auch eine Schnellfeuer-Harpune, um uns zu erwehren.

An Indiana Jones hat auf viele Arten der Zahn der Zeit genagt.

- Stormi

Indiana Jones und die Legenden der Kaisgruft Gameplay

Die ersten Spielminuten von Indiana Jones und die Legenden der Kaisergruft zeigen den Tutorial Level auf Ceylon.

Sieht man von den Schwackpunkten ab, so ist es immer noch ein Spiel, welches vor Atmosphäre strotzt.

- Bacon L'Orange

Die Level von Indiana Jones und die Legenden der Kaisergruft

Mit Indiana Jones reisen wir in 10 Leveln einmal durch Asien und Europa und zum Abschluss ins Jenseits. Die Level haben alle ihr eigenes Aussehen und ihr eigenes Design, sodass man nicht sagen kann, dass die Grafiker beim Erstellen des Spiels unterbeschäftigt waren. Zwischen den Leveln gibt es, ganz Indiana Jones-typisch, einen animierten Flug von der aktuellen Position zum Ziel. Natürlich wollen für euch die Level auch einmal alle kurz vorstellen.

Das Bild den typischen Flug, wie er auch in den Indiana Jones Filmen bei Reisen angezeigt wird mit einem roten Strahl. — Wie auch in den Filmen wird der Flug in der typischen Art und Weise dargstellt. Ein großer Bonus für die Atmosphäre.

Ceylon: Der Tutorial-Level des Spiels. Hier schlägt sich Indiana Jones vor allem mit Grabräubern herum, während der Spieler die Steuerung und unterschiedlichen Aktionen kennenlernt. Als Endgegner wartet ein unbesiegbares Krokodil auf den Spieler.
Prag: In Prag erkundet Indiana ein altes, riesiges Schloss. Neben unzähligen Handlangern der Nazis warten hier auch viele Fallen auf Indiana Jones und ein paar kleinere Rätsel. Die Levelabschnitte sind teilweise riesig, sodass ein Tod gerne dazu führt, dass der Spieler nochmal 10 Minuten wiederholen darf.
Am Ende wartet ein Monster, welches auch aus einem Frankenstein-Film stammen könnte. Nach dem hoffentlich erfolgreichen Kampf wird Indy allerdings gefangen genommen.
Istanbul: In Istanbul muss sich der Spieler erst einmal befreien und darf dann am Äußeren einer riesigen Kathedrale herumklettern. Doch bald geht es tief hinab ins Wasser. Hier warten vor allem Haie und Nazis auf Indiana Jones. Einige kleine Rätsel bringen Indiana dazu, eine Statue zu sprengen (Dynamit und Harpunen sind in diesem Level sehr wichtig) worauf es zum Endkampf mit einem riesigen Kraken kommt.
Hongkong: Gleich zu Beginn wird Indianas reizende Begleitung entführt und natürlich muss unser Held alles dran setzen sie zu befreien. So kämpfen wir gegen chinesische Attentäter zuerst im Theater. Später sitzen wir auf einer Rikscha und müssen mit einer Maschinenpistole Autos und Zweiräder abwehren. Die holde Maid können wir aber nicht befreien, diese verschwindet in einem U-Boot.
Peng Lai-Lagune: In dieser Mission dringen wir übers Wasser der Peng Lai-Lagune in einen Stützpunkt der Nazis ein. Zuerst müssen wir uns vor allem unterirdisch Nazi-Tauchern und Haien erwehren, dann geht es langsam in die Basis. Hier wartet auch ein stationäres Maschinengewehr auf seinen Einsatz und wir klettern langsam immer weiter nach oben.
Peng Lai Mountains: Das Ziel ist es in die Seilbahn zu gelangen, doch das ist für Indy gar nicht so einfach. Wir dürfen uns als Nazi-Offizier verkleiden und erkunden die Militärbasis und arbeiten uns immer näher an die Seilbahn heran. Diese müssen wir in Betrieb nehmen und dürfen uns dann angreifenden Jägern erwehren. Das ist zwar nicht realistisch, aber macht unglaublich viel Spaß
Tempel von Kong Tien: Es warten vor allem Geister als Gegner auf uns und wir müssen einige Laufrätsel erledigen. Anstatt mit unseren normalen Waffen kämpfen wir im Nahkampf häufig auch mit Gegenständen wie Sperren und versuchen damit die Geister so gut es geht zu beseitigen.
Die Kaisergruft: Im ersten Teil des Levels müssen wir ein paar Sprung- und Klang-Rätsel lösen, nichts was Indiana umhaut. Im zweiten Teil wird der Spiegel wieder wichtig, da dieser uns bei Abgründen anzeige, welche Stellen wir betreten dürfen. Es folgt dann unter anderem noch ein Teil, wo Indiana von einem Panzer verfolgt wird. An dieser Stelle lässt sich leicht verzweifeln, da die fehlende Speicherfunktion hier, wie sonst auch im Spiel, schnell bedeuten kann, dass der Spaß nochmal von vorne beginnt.
Das Jenseits: Im letzten Level warten erneut Geister auf uns. Es gibt erneut ein Rätsel mit dem Spiegel und natürlich wartet ganz am Ende der Endkampf, der auch einen Drachen beinhaltet. Hat der Spieler aber einmal verstanden, wie der Kampf zu bewältigen ist, so ist der Abschluss fast zu leicht.

Das Spiel könnte mir soviel Spaß machen, hätte es eine richtige Speicherfunktion.

- Stormi

Weitere Bilder zu Indiana KJones und die Legenden der Kaisergruft

In China im Theater gibt es eine besondere Aufführung, teile des Publikums sollen umgebracht werden.
Wir sind auf einer Rikscha und erwehren uns mit einer Tommy-Gun gegen Autos und Motorräder.
Per Schiff verfolgen wir die Nazis in ihre Basis.
Auch hier wartet wieder eine Shooting-Einlage, Gegner kommen und wir müssen sie nur schnell um sensen.
Im Jenseits warten Statuen auf uns, die wir nacheinander zerhauen.
Solch ein Bild verspricht doch nur Gutes. Also gehen wir voran.
Ein “Stell dich richtig hin”-Rätsel wartet kurz vor Ende auf uns.
Der Endgegner enttäuscht ein bisschen, der Kampf ist an sich recht einfach.
Zu Indiana Jones gehört der Reisebildschirm einfach dazu.

Die Probleme des Spiels

Das Spiel glänzt in vielen Punkten, besonders die Atmosphäre, welche typisch für Indiana Jones ist, wurde gut eingefangen. Wo viel Licht ist, gibt es aber auch manchmal Schatten und die Hauptkritikpunkte müssen wir hier erwähnen.

In einer Zwischensequenz fängt einer der Bösewichte an Indiana mit einem Panzer zu verfolgen. — Ein unfaires Duell, wir müssen vor dem Panzer weglaufen und Hindernisse überwinden. Scheitern wir dabei, dürfen wir die ganze Sequenz erneut angehen.

Speichersystem: Der mit Abstand größte Kritikpunkt am Spiel ist das fehlende Speichersystem. Nur nach den Levelabschnitten, welche auch gerne mal 10-15 Minuten lang sind, speichert das Spiel automatisch. Es gibt kein freies Speichern oder Checkpoints, was besonders ärgerlich wird, wenn man kurz vor einem Abschnitt einen Sprung nicht schafft und in die Tiefen herabstürzt. Der Abschnitt mit allen Gegnern, Sprungpassagen und Fallen muss dann wiederholt werden und wenn dann erneut der letzte Sprung scheitert, so fluchten unsere Archäologen gerne einmal.
Einen kleinen Pluspunkt gibt es durch das automatische Speichern nach den Abschnitten. Vorangegangene Abschnitte kann Indiana immer aus dem Menü wieder aufsuchen, um dort zum Beispiel dann die fehlenden Artefakte zu suchen.
Das Hecheln und Stöhnen: Besonders mit Kopfhörern kann man Indiana schon nach der kleinsten Bewegung ausgiebig hecheln hören, was uns bei einem solch durchtrainierten Archäologen wundert. Auch die Gegner schnaufen und stöhnen nicht unerheblich, was dann im Gruppengerangel zu einem Soundbrei ausarten kann. Über die Boxen und mit angepassten Lautstärken lässt sich das aber halbwegs aushalten.
Die Steuerung: Aus heutiger Sicht wirkt die Steuerung nicht mehr zeitgemäß. Unsere Archäologen sind sich nicht sicher, ob sich Tomb Raider damals besser oder ähnlich oder schlechter steuern lässt. In einigen Fällen hätten wir uns aber schon eine moderne unterstützende Steuerung gewünscht, diese hätten vermutlich einige Tode vermieden. Aber so war das Spielen damals, noch etwas weniger verzeihender als heute.

Die Spiele-Archäologen Wertung zu Indiana Jones und die Legenden der Kaisergruft

Sieht man von der Hauptschwäche, dem fehlenden Speichersystem ab, ist es auch heute noch ein gutes Spiel.

Bacon L'Orange: 6.5/10

Hätte mir das fehlende Speichersystem nicht jeglichen Spielspaß geraubt, hätte ich es wahrscheinlich ziemlich gut und unterhaltsam empfunden.

Stormi: 5/10

Wertung der Spiele-Archäologen: 5.75/10 Punkten

Abenteuerlustige Links zu Indiana Jones und die Legenden der Kaisergruft

Indiana Jones bei GoG.com: Indiana Jones und die Legenden der Kaisergruft bei GoG.com erwerben.
Test der PC Games zu Indiana Jones: Test der PC Games zu Indiana Jones und die Legenden der Kaisergruft bei Kultboy.com
PC GamingWiki Patch für Auflösungen: Link zum pcgamingwiki, welches unter anderem einen Patch für hohe 16/9 Auflösungen bietet und auch weiter Tipps bei technischen Problemen im Spiel.
Weitere Spiele vom Studio The Collective: MobyGames-Übersicht mit weiteren Spielen des Studios The Collective
Weitere Spiele mit der Slayer-Engine: Die Slayer-Engine wurde zuerst beim Buffy the Vampire Slayer-Spiel eingesetzt und danach noch in anderen Spielen verwendet und weiterentwickelt.