Karamalz Cup

Malzig übers Eis

Karamalz Cup - Malzig übers Eis - Wir müssen reden

Heute sinnieren Fjalk und Bacon bei einem Malzbier eines unabhängigen Herstellers über Karamalz Cup und klären dabei die folgenden Fragen:

  • Wie unterschiedlich können zwei Partien bei gleichem Schwierigkeitsgrad ausfallen?
  • Ist es mehr als ein Boxspiel auf Eis?
  • Warum hindert uns eigentlich niemand an einem Torschuss?
  • Ist es ein Nachteil, dass wir, im Gegensatz zu den Schiedsrichtern, die Regeln kennen?

Es geht auf das Eis mit dem Karamalz Cup. Wir beleuchten die unterschiedlche Wahrnehmung der Partien und die Bedeutung der Regelkenntnis, während wir die Mechanik des Spiels analysieren. Wir beginnen mit einer Einführung in das Turnier, basierend auf der Eishockey-Weltmeisterschaft von 1993, und erinnern uns an unsere ersten Erfahrungen.
Die Steuerungsmöglichkeiten und das Puckhandling stehen im Fokus, ebenso wie die häufigen Boxkämpfe. Wir reflektieren über die grafische Präsentation und die akustische Untermalung des Spiels. Unsere Diskussion führt zu einem Vergleich mit anderen Eishockeyspielen, aber natürlich bleiben wir auf dem Eis, konzentrieren uns auf den Puck und den Punkt und klären, wer mehr positive Erinnerungen an das Spiel hat.
Am Ende teilen wir unsere Meinungen zu den Stärken und Schwächen des Karamals Cups, der trotz seiner Mängel nostalgische Erinnerungen weckt und für Fans der 90er Jahre eine besondere Bedeutung hat.

Spielname
Karamalz Cup
Jahr
1993
Firmen
Art Department, Zeret
Personen
Hakan Akbiyik, Ingo Mesche, Rudolf Stember
Plattformen
Amiga, C64
Der Startbildschirm des Spiels Karamalz Cup

Wertungskasten

Amiga Games Ausgabe: 03/93 System: Amiga Wertung: 68%
ASM Ausgabe: 10/92 System: PC Wertung: 10/12
Die Privatbrauerei Henninger beauftrage 1993 Zeret und Art Department ein Werbespiel für den Hersteller von Karamalz herzustellen. Das Getränk sollte im Spiel präsentiert werden und es wurde eine Eishockey-Videopiel.
Die bis zu vier Spieler können eine von 12 Mannschaften der Eishockey-Weltmeisterschaft von 1993 auswählen und neben ein paar Einstellungen wie Drittelzeit, Feldspieleranzahl, dem Schwierigkeitsgrad und der Regelauslegung geht es dann auch ohne große Umschweife ins Spiel.
Besonders ist, dass der Spieler hier nur einen Feldspieler direkt steuert, dieser ist fest und die anderen werden vom Computer gespielt. Nur beim Abschluss, den Prügeleigen und wenn der Gegner auf das Tor schießt, übernimmt der Spieler immer die Steuerung und kann sein Bestes geben.
Da werden die Regeln von den Schiedsrichtern aber sehr frei interpretiert.
- Fjalk
Bild aus der Amiga-Version von Karamalz Cup, zwei Spieler boxen auf dem Eis.
Lasst die Fäuste fliegen. Wer mehr Treffer in 30 Sekunden erzielt, der wird nicht vom Platz gestellt.
Mal eben Italien mit 20:0 abzuziehen - macht auch nur einmal Spaß.
- Bacon L'Orange
Wenn zwei sich auf eine Schlägerei einlassen, kann eben nur einer Schuld haben.
- Fjalk

Karamalz Cup - 1993 - Amiga - Spielszenen des Eishockeyspiels

Die Partie zeigt den Start des Spiels sowie ein Drittel des Spiels Deutschland gegen Norwegen, natürlich inklusive den obligatorischen Boxkämpfen.

Die Gutem und die Schattenseiten

Bedenkt man, was hier der Amiga (und später auch der C64-Spieler) für wenige D-Mark 1993 bekommen hat, so hat Art Department ein wirklich gutes Spiel herausgebracht, weswegen die Kritikpunkte auch häufig eher als Anreize zu sehen sind und nicht als tiefgehende Kritik. Einige Zeitschriften kritisierten damals, dass die Werbung zu aufdringlich ist, dies ist uns aus heutiger Sicht nicht mehr negativ aufgefallen, wobei hier Sportspiele, vor allem auch die Kauftitel, in der Regel voll mit Werbung sind und wir eventuell nur abgestumpfter sind als wir es damals waren.
Grafik
Für ein Amiga-Spiel (und das gilt ebenso für die C64-Variante) sieht das Spiel wirklich gut aus. Besonders beim Boxen kommen auf dem Amiga die schön gepixelten Spieler wirklich gut zum Gelten. Im Spiel selbst sind teilweise die Trikots der Teams kaum zu unterscheiden.
Sound und Musik
Ist vorhanden, der Jingle von Karamalz ist beim Start zu hören, ansonsten ist es recht ruhig, was aber auch nicht sonderlich stört, obwohl wir uns natürlich eine Orgel wie in NHL gewünscht hätten, die während der Boxkämpfe erklingt.
Ein-Spieler Steuerung
Das Spiel erlaubt den Spieler nur einen Akteur aktiv auf dem Feld zu übernehmen. Nur bei Abschlüssen und Boxkämpfen dürfen wir immer steuern. Daran muss man sich erstmal kurz gewöhnen, findet aber mit dem eigenen Spieler immer wieder in die Action zurück.
Die Boxeinlagen
Diese tauschen sehr häufig auf, unserer Meinung nach an sich schon zu häufig, es sei denn, Eishockey war zu Beginn der 90er noch wesentlich näher am Boxen als heutzutage.
Das auch derjenige, welcher mehr Treffer verursacht nicht bestraft wird, das verwundert wirklich, sollte aber wohl als kleine Action-Einlage dadurch dienen.
Die Regelauslegung
Neben dem Boxen fällt auch sonst manchmal eine interessante Regelauslegung aus. Da erzielt ein Team in Unterzahl ein Tor und hat daraufhin alle Spieler wieder auf dem Feld oder die Fouls lassen den Spieler teilweise verwundert zurück.
Statistiken und Namen
Auch in einem Werbespiel hätten wir uns doch Namen für die Spieler gewünscht und mehr Statistiken um das Geschehen auf dem Feld herum. Dies würde uns noch mehr in das Spiel hereinziehen.

Die Spiele-Archäologen Wertung zu Karamalz Cup

Dass die Gegner bei gleichbleibendem Schwierigkeitsgrad so unterschiedlich stark sind, hatte ich anders in Erinnerung. Grafisch gut, die ganzen Boxfights nerven mich aber heutzutage sehr schnell.
Bacon: 7/10
Es gab zu seiner Zeit einfach schon bessere Eishockey-Spiele. (Gaukelt mir meine Erinnerung jedenfalls vor.) Trotz guter Grafik und frei einstellbarer Schwierigkeit und Simulationslastigkeit, verdirbt mir die Steuerung einfach zu sehr den Spielspaß.
Fjalk: 5/10

Wertung der Spiele-Archäologen: 6.00/10 Punkten