Moto Racer

Ich geb Gas, ich will Spaß

Wir müssen reden: Motoracer -Ich will Spaß, ich geb Gas!

Fjalk und Bacon L’Orange setzen ihre Helme auf und reden über Motoracer von Delphine und klären dabei die folgenden Fragen.

  • Wie viele Motorräder braucht ein Arcade-Racer?
  • Warum mussten wir teilweise an Mario Kart denken?
  • Gegen die Zeit, gegen den Computer oder doch lieber gegen beides?
  • Wollen wir lieber auf die Straße oder ins Gelände?
  • Und was liebt Bacon an Rennstrecken am meisten?
Spielname
Moorhuhn Winter-Edition
Jahr
1997
Firmen
Delphine Software International, Electronic Arts
Plattformen
PC, Playstation
Startbildschirm von Moto Racer

Wertungskasten

Power Play Ausgabe: 5/97 System: PC Wertung: 73%
Mega Fun Ausgabe: 12/97 System: Playstation Wertung: 83%
Betrachtet der interessierte Beobachter, welche Spiele Delphine Software International in den Jahren des Entstehens veröffentlicht hat (Link dazu am Ende der Seite), dann fallen vor allem Fade to Black und Flashback auf. Die Spiele Archäologen waren deswegen schon damals leicht verwundert, als das Studio auf einmal mit einem flotten Arcade-Racer am Start war.
Mit dem Motorrad auf Speed Bay unterwegs.
Das Spiel bot grafisch alles, was damals angesagt war. 3D-Beschleunigung, acht schicke unterschiedliche Kurse und zwei sich unterscheidende Fahrtypen mit den schnellen Straßenrennen und den etwas langsameren, dafür aber abwechslungsreichen Motocross-Strecken. Dies half auch teilweise über die Schwächen des Spiels hinwegzublicken, auch wenn die Langzeitmotivation dann doch fehlte.
Mit dem Motorrad auf Speed Bay unterwegs.
Ein rasantes auf das nötigstes beschränktes Arcade-Rennspiel. Kein Schicki-Micki, sondern Adrenalin pur.
- Bacon L'Orange

Die Strecken von Moto Racer

Das Spiel bot für 1997 eine übliche Anzahl an Rennstrecken. Insgesamt acht Strecken, welche sich in vier Rennstrecken und vier Motocross-Strecken aufteilen. Zu Beginn stehen dem Spieler im Time Trial oder Einzelrennen allerdings nur vier Strecken zur Verfügung.
Die weiteren Strecken werden über die Meisterschaft freigeschaltet. Hier gibt es nach den ersten sechs Rennen zwei weitere Strecken und den Rückwärtsmodus. Nachdem dies geschafft wurde, erhält der Spieler die letzten beiden Strecken sowie die Mini-Bikes.
Delphine veröffentlichte einige Monate nach dem Spiel noch jeweils eine zusätzliche Rennstrecke für beide Modi, diese konnten Spieler kostenlos herunterladen, bei der von uns gespielten GoG-Version waren die beiden Strecken schon enthalten.
Insgesamt decken die Strecken immer andere Themen ab und haben alle ein eigenes grafisches Setting. Mit dem Rückwärtsmodus zusammen lässt sich die Varianz gut sehen.
Speed Bay
Ein bisschen was von allem, ein schönes Strandpanorama, mit einer Stadt, Brücken, ein Staudamm, ein Abschnitt im Wald. Zusätzlich sieht man Schiffe, Vögel fliegen und es schwirrt ein Kampfflugzeug über einen herum.
Snow Ride
Die erste Motocross-Strecke spielt im Schnee. Enge Schluchten, einige Sprünge, nicht die leichteste Motocross-Strecke, vor allem, da sie enger wirkt als sie selbst ist.
West Way
West Way. Der wilde Westen ruft und wir folgen dem Ruf. Es geht über eine Schlucht, durch Canyons, Tunnel und wir warten die ganze Zeit auf den Revolver-ziehenden Cowboy. Der fehlt zwar, aber ansonsten werden hier alle Klischees erfüllt.
Great Wall
Es geht nach China auf die Große Mauer. Was wir bis hier nicht wussten ist, dass die Chinesische Mauer ein Rundkurs ist und dazu auch noch ein gar nicht so langer. Es macht Spaß über die Mauer zu fahren, es gibt allerdings einen Sprung, der es in sich hat. Am besten vorher abbremsen.
Rock Forrest
Irgendwie ein Mix aus Frankreich und Deutschland und Großbritannien, klingt merkwürdig, ist aber so. Mit dem Motorrad rasen wir an Burgen und unter Brücken vorbei. Natürlich darf auch die kleine Brücke nicht fehlen.
Lost Ruins
Es geht nach Mittel- beziehungsweise Südamerika. Vorbei an alten Indianerbögen und den schönsten Steinbögen im Spiel flitzen und springen wir durch die Landschaft. Hoffen wir, dass uns kein Gegner mit einer Vodoo Puppe ärgern oder uns für ein Menschenopfer nutzen will.
Red City
Die Strecke erinnert irgendwie am ehesten an einen Mix aus der ersten Bleifuss-Strecke und dem Stadtkurs der PC/3DO-Version von Road Rash. Neben schnellen engen Kurven auf einer Autobahn fahren wir über eine Brücke, die entfernt an die Golden Gate-Brücke erinnert. Obwohl dieser Kurs eine sehr hohe Geschwindkeit benötigt, beinhaltet er auch teilweise sehr scharfe Kurven, welche ein Abbremsen zwingend erfordern.
Dirt Arena
Die letzte Motocross-Strecke führt uns in ein Stadion. Viele Sprünge und das Gefühl von viel Platz machen diese Strecke unserer Meinung nach zu einer der einfachsten des Spiels. Dennoch sehr atmosphärisch und mit vielen interessanten Objekten neben der Strecke, von denen sich der Spieler nicht zu sehr ablenken lassen sollte.
Fun Fair
Was mögen wir neben Rennstrecken auch noch zusätzlich? Natürlich einen Jahrmarkt. Was läge da näher, als beide zu kombinieren. Hier würden wir dem Rennen gerne auch vom Riesenrad zuschauen, es ist mit Abstand die Strecke, welche einer klassischen Rennstrecke, wie in der Formel 1, sich ähnelt.
Sea of Sand
Die zusätzliche Motocross-Strecke bietet viel Sand. Hier rasen wir einerseits am Strand auf Sand und unter einer Klippe hindurch, begeben uns aber auch in eine Wüste mit vielen Dünen. Einige der Sprünge auf der Strecke sind gemein und sollten nicht mit Höchstgeschwindigkeit angegangen werden, da der Fahrer sich schnell auf dem Weg zum Bike zurückbegeben muss.
Motorradzweikampf in einem Tunnel.
Die Motocrossstrecken bieten mehr Kurven und Sprünge, anstatt dem sehr hohen Tempo der Rennstrecken.

Moto Racer - 1997 - Meisterschaft auf Medium

Bacon spielt Moto Racer auf dem Schwierigkeitsgrad Medium und stellt einige der Rennstrecken des Spiels dabei vor. Die gespielte GoG-Version beinhaltet dabei auch die zwei später erschienen Extra-Rundkurse.

Moto Racer für Einsteiger

Wir wollen angehende Motorrad-Spezialisten ein paar generelle Tipps mitgeben, damit ihr einen guten Einstieg habt, obwohl generell erwähnt bleibt, dass das Spiel nicht zu den schwersten im Genre gehört, sondern sich nach einer kurzen Eingewöhnung gut und sicher steuern. Wird das Spiel dann zu leicht, erhöhe den Schwierigkeitsgrad und nutze schlechtere Bikes.
Belegt der Spieler in einem Meisterschaftsrennen einen der ersten drei Plätze kommte im Anschluss die Siegerehrung.
Auch nach dem Rennen legen erfolgreiche Rennfahrer ihren Helm nicht ab. Oder war der Polygoncount für die Szene schon aufgebraucht?

Die Schwachstellen des Spiels

Auch wenn nicht alle Spiele Archäologen es wahrhaben wollen, so glänzte das Spiel nicht in allen Belangen und hatte einige Probleme, welche teilweise typisch für die Zeit waren, die aber größtenteils ein Jahr später im zweiten Teil behoben wurden.
Pop Up und Schlauchlevel
Ein Übel der damaligen Zeit. Da das Spiel nicht zwingend eine 3D-Karte vorausgesetzt hat und die Leistung der 3D-Karten damals recht weit auseinander lag, hatte das Spiel noch mit dem Pop Up der Landschaft zu kämpfen und an einigen Stellen im Spiel sieht der Rennfahrer auch, wie schlauchig die Level sind und wie wenig neben den 5-10 Metern neben der Strecke noch gebaut wurde. Besonders auf Rock Forrest fällt dies auf, wenn zuerst Heißluftballons auftauchen, die dann noch von der Landschaft später verdeckt werden.
Zu einfach
Über diesen Punkt könnte man sich streiten. Generell ist es aber möglich, die Meisterschaft an einem Nachmittag so lange durchzuspielen, bis alle Strecken, der Rückwärtsmodus sowie die Mini-Bikes freigeschaltet wurden.
Checkpoint-System
Das Checkpoint-System in der Meisterschaft kann nervig sein. Für die Meisterschaft muss es der Spieler Platz drei oder besser belegen, so wirkt das Checkpoint-System etwas überflüssig, da der Spieler, wenn er zu langsam ist, sowieso nicht weiterkommt.
Kein Tuning
In Arcade-Rennspielen ist Tuning der Maschinen nicht unbedingt notwendig, aber die Möglichkeit sein Motorrad noch minimal anzupassen wäre dennoch schön gewesen.
Vorgegaukelte Vielfalt
Acht Motorräder pro Modus klingt im ersten Moment nach wirklich viel. Am an sich fährt man als Spieler die meiste Zeit über nur zwei unterschiedliche Maschinen. Entweder, wie in den Tipps angedeutet, die Maschine mit der höchsten Beschleunigung oder die Maschinen mit der höchsten Maximalgeschwindigkeit.
Engere Kurven werden dem Spieler entsprechend über Symbole angezeigt.
Engere Kurven werden dem Spieler entsprechend über Symbole angezeigt.

Die Spiele-Archäologen Wertung zu Moto Racer

Moto Racer ist auch heute noch rasant und macht viel richtig und vor allem Spaß. Die Abwechslung zwischen schnellen Motorbikes und den Cross-Strecken ist gut gelungen. Ist für mich Redline Racer gegenüber überlegen, auch wenn dieses zwischen Teil 1 und 2 rauskam und grafisch mehr bot.
Bacon L'Orange: 8/10
Macht, wie es ein guter Arcade Racer tun soll, für ein paar schnelle Rennen zwischendurch Spaß. Es frustriert mich aber auch am laufenden Band, da es, besonders bei den Straßenrennen, oft den Eindruck macht, dass es egal ist, wie gut du die Strecke kennst und das Motorrad beherrscht. Kommt es zu einem Crash, sind die Aussichten auf eine gute Platzierung oft dahin. Und bei unfallfreien Rennen kommt es oft genug vor, dass immer noch einige uneinholbare Fahrer vor einem bleiben.
Fjalk: 6.5/10

Wertung der Spiele-Archäologen: 7.25/10 Punkten