Rebel Assault II

Mit Videos wird alles besser?

Rebel Assault 2: Mit Videos wird alles besser? - Wir müssen Reden

Stormi und Bacon wagen sich erneut in eine entfernte Galaxie und reden über Rebel Assault II : The Hidden Empire und klären dabei die folgenden Fragen?

  • War das Spiel so revolutionär, wie der erste Teil?
  • Bietet der Railshooter genug Freiheiten?
  • Wie gut ist die Steuerung nach mehr als 25 Jahren gealtert?
  • Wie unterschiedlich sehen das Spiel Personen, welche es damals oder erst heute erlebt haben?
  • Kennen wir das nicht von irgendwo anders her?

Wenn wir über den zweiten Teil von Star Wars: Rebel Assault 2 - The Hidden Empire aus dem Jahr 1995 unter die Lupe nehmen, analysieren wir die Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger und diskutieren die Einschränkungen des Rail-Shooters, insbesondere hinsichtlich der Steuerung, die auf verschiedenen Eingabegeräten suboptimal wirkt. Wir teilen unsere Eindrücke zu den grafischen Aspekten und Filmsequenzen, die zwar nostalgisch sind, jedoch einige Mängel aufweisen.
Die Diskussion umfasst die kreativen Schwächen der Handlung und Charaktere, während wir die vergleichbaren Themen anderer Star-Wars-Erzählungen hinterfragen.
Zudem beleuchten wir die Spielzeit und die Variabilität der Missionen, die von unterhaltsam bis frustrierend reichen.

Spielname
Rebel Assault II, Rebel Assault II - The Hidden Empide, Star Wars: Rebel Assault 2
Jahr
1995
Firmen
Lucas Arts Entertainment, Softgold
Personen
Vince Lee, Michael Stemmle, Brett Tosti, Jamison Jones, Hal Barwood
Plattformen
Macintosh, PC, Playstation
Der Startbildschirm des Spiels Rebel Assault II

Wertungskasten

PC Player Ausgabe: 01/96 System: PC Wertung: 82%
Power Play Ausgabe: 02/96 System: PC Wertung: 73%
Video Games Ausgabe: 02/97 Wertung: 75%
PC Games Ausgabe: 02/96 System: PC Wertung: 83%
Nach dem Erfolg des ersten Teils von Rebel Assault war es natürlich folgerichtig einen Nachfolger zu produzieren. Das Team wurde vergrößert und als große Neuerung wurden zum ersten Mal Videosequenzen mit echten Schauspielern für ein Star Wars Spiel neu aufgenommen.
Das Team konnte dabei auf die Sets und die Gegenstände der Original-Filme zugreifen und kombinierte dies mit gerenderten Hintergründen. Da die Videos dennoch nicht hochauflösend waren, gab es häufiger einiges an Nahaufnahmen des Spielercharakters und der Gegner.
Szene aus einer Zwischensequenz - ein imperialer General in Nahaufnahme auf einem Sternenzerstörer
Zusätzlich wurde viel daran gearbeitet, den Übergang zwischen Videos und der erkenntlichen Action in den Missionen möglichst fließend geschehen zu lassen, was dazu führt, dass der Spieler mehr in das Spielgeschehen hereingezogen wurde. Durch den größeren Handlungsspielraum (minimal mehr Bewegungsmöglichkeiten innerhalb der Level) wurde die Immersion weiter gestärkt.
Dennoch kam das Spiel an sich 9-12 Monate zu spät heraus, der Hype um Railshooter und um FMV-Spiele war zu dem Zeitpunkt im Jahre 1995 schon wieder etwas abgeklungen. Zu viele Spiele hatten sich schon an dieser Formel mit mehr oder weniger starkem Erfolg probiert und die kurze Spielzeit führte zu viel Kritik.
Die Story des Spiels ist weder sonderlich einfallsreich noch großartig interessant.
- Stormi
Ich mag das Spiel noch immer genauso wie in den 90ern.
- Bacon L'Orange

Vince Lee - Der Videocodec Magier bei Lucas Arts

Ohne Vince Lee, der bei Rebel Assault II, neben dem originalen Konzept auch seine Insane-Engine einfließen ließ, wäre das Spiel vermutlich ganz anders geworden. Die Insane-Engine oder besser gesagt das Insane-Toolkit wurde von Lucas Arts noch in vielen weiteren Spielen verwendet, da dieses es ermöglichte leicht Videos mit einzubringen und auszugeben. In den 90ern war dies noch um einiges komplizierter als heutzutage, da besonders unter DOS es hierfür noch keine einheitlichen Schnittstellen gab. Teile des Insane-Toolkit kamen unter anderem bei folgenden Spielen zum Einsatz:
Insane (INteractive Streaming ANimation Engine) konnte dabei gut Videos komprimieren, sodass sie wenig Platz in Anspruch nahmen, aber dennoch nicht zu aufwendig zum Abspielen waren. Die Engine war aber weniger geeignet für die Comic-hafte Darstellung, wurde dennoch in Spielen wie The Dig oder The Curse of Monkey Island eingesetzt.

Was machte Rebel Assault 2 damals so besonders

Rebel Assault 2 hat den Hyperraum-Sprung nicht neu erfunden, konnte aber auf dem Erfolg des ersten Teils aufbauen und vor allem durch die Videosequenzen mit echten Schauspielern auch viele Nicht-Spieler auf die Seite der Rebellen bringen. Wir wollen einige der wichtigsten Eckdaten des Spiels zusammenfassen.
Star Wars Experience wie im Kino
Rebel Assault II: The Hidden Empire setzt auf eine intensive cineastische Darstellung, die es uns Spielern ermöglichte, direkt in das "Star Wars"-Universum einzutauchen. Die Verwendung von realen Schauspielern und Sets schafft eine authentische Atmosphäre, es wurden viele Requisiten aus den Originalfilmen verwendet, was den Eindruck vermittelt, Teil eines echten "Star Wars"-Films zu sein. Dieses immersive Erlebnis hebt das Spiel von den meisten seiner Zeitgenossen ab und bietet den Fans eine für damalige Verhältnisse filmreife Reise durch die Galaxie.
Nutzung von Full Mtion Video (FMV)
Mit seiner stark überarbeiteten FMV-Technologie setzt "Rebel Assault II" neue Maßstäbe in der Spielewelt. Die Kombination aus vorgerenderten Videosequenzen und interaktiven Spielelementen ermöglicht eine nahtlose Erzählung, die den Spieler in die Handlung einbindet. Diese Technik war zur Zeit der Veröffentlichung zwar bereits in einigen Spielen verwendet worden, wurde aber vom ersten zum zweiten Teil stark überarbeitet und aufgebohrt.
Abwechslungsreiches Gameplay (für einen Railshooter)
Das Spiel bietet eine Vielzahl von Missionen, die den Spieler durch spannende Weltraumkämpfe, gefährliche Bodenmissionen und intensive Schießereien führen. Dies sorgt für ein abwechslungsreiches Spielerlebnis, das nie langweilig wird. Jede Mission stellt unterschiedliche Herausforderungen und erfordert geschicktes Manövrieren sowie schnelle Reflexe, was uns Spieler immer wieder aufs Neue forderte. Es war nicht nur ein Shooter oder eine Flugsimulation, sondern bot Fans unterschiedlicher Genres viel Spaß und Unterhaltung.
Im Gegensatz zum Vorgänger bot das Spiel vor allem in den Flugmissionen auch mehr Bewegungsfreiheit, da der Spieler sich weiter in die einzelnen Richtungen bewegen konnte, auch in den Gefechten zu Fuß sind die Bewegungen des Spielers meist etwas ausladender als noch im ersten Teil.
Dichte Atmosphäre und Sounddesign
Das Sounddesign von "Rebel Assault II" ist hervorragend und trägt maßgeblich zur dichten Atmosphäre bei. Originale "Star Wars"-Musikstücke und gut platzierte Soundeffekte versetzen den Spieler direkt in die legendäre Sci-Fi-Welt. Die bekannte Filmmusik von John Williams verstärkt das Gefühl, Teil des Rebellenkampfes gegen das Imperium zu sein, und sorgt für Gänsehaut-Momente. Die Sprachausgabe und die Effektsounds lassen einen die Filme quasi in echt erleben.
Einfach Zugänglichkeit
Mit seiner leicht verständlichen Steuerung (die nur noch in den Schluchten und den Flug-Fluchtmissionen ärgert) und einer intuitiven Benutzeroberfläche ist "Rebel Assault II" auch für Gelegenheits-Spieler zugänglich. Generell braucht man zum Spielen nicht mehr als eine Maus mit zwei Tasten oder einen handelsüblichen Joystick.
Zu einfaches Gameplay ohne wirkliche Handlungsmöglichkeiten
Da das Spiel auch in seinen unterschiedlichen Missionen immer nur ein Railshooter ist, fehlt wirkliche Interaktivität beziehungsweise das Gefühl, den Ablauf des Spiels verändern zu können. Wir können nicht frei entscheiden, wie wir auf einem Gang laufen oder ob wir im Weltraumgefecht uns den Gegnern stellen oder fliehen, da im Hintergrund ein Video abläuft und wir nur schnell genug reagieren müssen, um weiterzukommen.
Story zu vorhersehbar
Ein Kritikpunkt aus heutiger Sicht ist die fehlende Kreativität in der Geschichte. Es ist eine typische “Star Wars”-Geschichte im Kampf der zwischen den Rebellen und dem Imperium. Allerdings muss hier bedacht werden, dass es bis 1995 noch nicht so viele “Star Wars”-Spiele gab und diese sich in der Regel immer an der alten Trilogie orientiert haben, um so die Spieler noch tiefer ins Spiel zu ziehen.
Zu kurze Spielzeit
Das Spiel lässt sich innerhalb von zwei Stunden durchspielen. Dies fällt aber weniger ins Gewicht, wenn man bedenkt, dass es vier Schwierigkeitsgrade, sowie zwei bearbeitbare, sodass der Spieler sich die Schwierigkeiten seinen Bedürfnissen anpassen kann. Die Highscore-Jagd nach jeder Mission lädt dazu ein, diese kurzen Missionen häufiger zu spielen und so immer besser in dem Spiel zu werden.

Eine Art Auflistung der Star Wars-Spiele

Hier alle Star Wars-Spiele aufzulisten würde den Umfang sprengen, wir wollen aber einige der unserer Meinung nach wichtigsten Star Wars Spiele, welche selbst von Lucas Arts entwickelt wurden, auflisten, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit.
Ein Tie Fighter fliegt durch eine enge Schlucht.
Was wäre ein Rebel Assault Spiel ohne einen Flug durch enge Schluchten? Deswegen dürfen wir im zweiten Teil mit einem Tie Fighter das Manövrieren üben.
Das Spiel hätte mir mit einer weniger grausigen Steuerung wohl weit mehr gefallen.
- Stormi

Star Wars Rebel Assault 2: The Hidden Empire - 1995 - Die ersten beiden Level

Mit Rebel Assault verzauberte Lucas Arts die Spieler im Jahr 1993 mit dem neuen Medium der CD-ROM. Gut zwei Jahre später erschien der Nachfolger, diesmal sogar mit echten Filmsequenzen, aber Railshooter waren zu dieser Zeit bereits in Ungnade gefallen.

Die Spiele-Archäologen Wertung zu Rebel Assault II

Aus heutiger Sicht wirklich schwer zu bewerten. Ich habe Teil 2 vermutlich Ende 96 gespielt und war die ersten Male wirklich geflasht. Echte Filmszenen, die Videoqualität war um einiges besser als beim Vorgänger 1993, aber in jeder einzelnen Disziplin des Spiels gab es andere Spiele, die es besser machten.
Dennoch hat es mir damals (und auch heute) Spaß gemacht, aber es ist an sich nur für Leute, die es damals schon gespielt haben.
Bacon: 7.5/10
Rein storytechnisch ist Rebel Assault 2 in Anbetracht aller sonst so erschienenen Star Wars Geschichten, sei es in Filmen, Spielen oder Büchern, weder sonderlich einfallsreich noch sonderlich interessant. Das Gameplay an sich kann man durchaus als altbacken bezeichnen. Mit Keyboard/Maus oder Controller ist es weitestgehend schwer zu handeln, dürfte allerdings mit einem Joystick um einiges besser gehen.
Das Gesamterlebnis würde ich heute noch als passabel bezeichnen. Für die 1-2 Stunden Spielzeit, die es benötigt, um durch alle Level zu kommen ist es auch durchaus noch unterhaltsam
Stormi: 5/10

Wertung der Spiele-Archäologen: 6.25/10 Punkten