Summer Challenge

Wann werden eigentlich Sportvideospiele olympisch?

Wir müssen reden: The Games Summer Challenge - Sieht für 1992 immer noch gut aus!

Fjalk und Bacon werden wir sportlich und reden über “The Games: Summer Challenge” und klären dabei die folgenden Fragen:

  • Liegen Steuerungsprobleme immer am Spiel?
  • Ist das Spiel eher ein Joystick-Rüttler oder ein Geschicklichkeitsspiel?
  • Welche Disziplinen waren hier olympisch vertreten?
  • Wie viele Disziplinen sind eigentlich nur Reiten unter anderen Voraussetzungen?

In dieser Episode tauchen wir in die Welt von The Games Summer Challenge, einem Spiel aus den frühen 90er Jahren, ein. Wir werfen einen Blick auf die Entwickler des Spiels. Wir diskutieren die Herausforderungen der Steuerung und die verschiedenen Disziplinen im Spiel wie Bogenschießen und Speerwurf. Trotz einiger Kritikpunkte bietet das Spiel eine nostalgische Spielerfahrung, besonders im Mehrspielermodus. Die Vielfalt der Disziplinen, realistischen Bewegungsabläufe und Herausforderungen machen das Spiel empfehlenswert, besonders für gemeinsamen Spielspaß mit Freunden.

Spielname
Summer Challenge, The Games: Summer Challenge
Jahr
1992
Firmen
Accolade, Mindspan
Personen
Mike Benna, Jeff Sember, John Boechler, Taunya Gren, Alistair Hirst, Pam Levins
Plattformen
PC, Sega Genesis
Das Logo des Spiels Summer Challenge

Wertungskasten

PC Player Ausgabe: 01/93 System: PC Wertung: 76%
ASM Ausgabe: 09/93 System: Sega Genesis Wertung: 5/12
Hat der Leser schon einmal vom Studio Mindspan gehört? Nein? Das verwundert nicht unbedingt, wenn man bedenkt, dass das Studio sonst vor allem für die Hardball-Serie bei Accolade zuständig war. Baseball ist in Europa aber nicht in den Top 3 der Sportarten und der Entwickler sagt einem deswegen nicht unbedingt etwas.
Bacon hat eine Goldmedaillie geholt, das muss natürlich gewürdigt werden.
Dabei war es gut, wenn man den Sommer Herausforderungen etwas abgewonnen hat, da hier ein wirklich schönes und gut umgesetztes und vor allem logisches Sportspiel verbarg. Der Mix aus schnellem Knopfdrücken und genug Taktik und Timing konnte schon in den 90ern Bacon begeistern und diese Begeisterung kam auch beim erneuten Anspielen wieder hervor.
Bacon hat eine Goldmedaillie geholt, das muss natürlich gewürdigt werden.
Kajak ist wie Reiten, nur im Wasser.
- Bacon L'Orange

Die Sportarten von Summer Challenge

400 Meter Hürden
Gleichzeitig Laufen und im richtigen Moment zu springen, klingt an sich recht entspannt, aber die Steuerung lässt dem Spieler nicht viel Spielraum um gute Zeiten zu erzielen und dabei alle Hürden stehenzulassen. Die Karte ist hier auch wieder vor allem schmückendes Beiwerk und die Gegner fehlen deutlich beim Laufen.
Beim 400 Meter Lauf kommt es auf Tempo und Genauigkeit an.
Hochsprung
Der Spieler bestimmt über schnelles Dauerdrücken der Feuertaste das Tempo und später noch den Absprung sowie wann die Beine hochgezogen werden.
Die Höhe lässt sich selbst einstellen und wie in echt gibt es pro Höhe drei Versuche.
Hochsprung - Bacon schafft in echt sicherlich um die 50 Zentimeter.
Reiten
Eine gut umgesetzt Sportart. Es wird neben der horizontalen Steuerung auch das Tempo bestimmt und der Sprung des Pferdes. Auf der Karte sieht der Spieler, wo er sich befindet und kann die nächsten Hindernisse erkennen.
Ist der Reiter unten, dann hat gleich jemand anders vom Treppchen gewunken.
Kajak
Kajak spielt sich ähnlich wie das Reiten. Die Karte zeigt den Kurs und die Hindernisse sowie die eigene Position an. Besonders an den breiten Stellen ist die Karte hilfreich, da hier auf den ersten Blick nicht unbedingt ersichtlich ist, welches das erste Tor ist.
Kajak ist wie Reiten nur im Wasser.
Bogenschießen
Eine der einfacheren Sportarten oder der Sportarten, wo man etwas Geduld und Glück braucht um viele Punkte zu bekommen. Leider zeigt das Spiel nach einem Durchgang nicht die Punkte der Konkurrenten an, eine Chance, welche nicht genutzt wurde.
Immer schön ins rote treffen.
Stabhochsprung
An sich einfach: Sprunghöhe auswählen und dann wie der Hochsprung. Stellt sich schwerer da, wenn man es denn selbst spielt. Sieht aber immer noch gut aus.
Immer schön ins rote treffen.
Speerwurf
Einfach schnell anlaufen und dann rechtzeitig den Abwurf finden, idealerweise mit einem nicht zu steilen Winkel und schon kann sich der Spieler auf neue Rekordweiten freuen.
Immer schön ins rote treffen.
Radfahren
Beim Radfahren ist ein schneller Daumen gefragt an der Feuertaste oder wenn möglich, die Nutzung der Dauerfeuertaste. So purzeln die Rekorde und Gold ist dem Spieler sicher. Das der Spieler die Position auf dem Kurs sieht, ist nett, aber bei dieser Disziplin nicht ausschlaggebend.
Ein Speerwurf der etwas zu stark nach oben geworfen wurde.
400 Meter Hürden ist wie Reiten, nur ohne Pferde.
- Fjalk

Ein fast perfektes Sportspiel?

Vieles an Summer Challenge war zum Zeitpunkt der Veröffentlich gut bis sehr gut, aber an einigen Punkten war doch schneller der Lack ab, als die Archäologen das Spiel vorsichtig ausgebuddelt haben. Es ist ein Meckern auf hohem Niveau und für den Hauptkritikpunkt kann das Spiel nichts.
Generelle Steuerungsprobleme
Die Version von Summer Challenge von GoG hat ein gravierendes Steuerproblem. Eine Lösung ist hier in der Tat nur eine gecrackte Version zu installieren, da einige Disziplinen in der GoG-Version quasi unspielbar werden.
Beim Radfahren, Reiten und Kayak gibt es teilweise so starke “Eingriffe” in die Steuerung, dass die Sportarten nicht korrekt beendet werden können.
Bei anderen wie dem Hochsprung oder dem Stabhochsprung funktioniert die Erkennung der unterschiedlichen Feuertasten ungenau, was zu fehlerhaften Sprüngen führt.
Etwas, dass dem Spiel nicht angelastet werden kann, das aber erwähnt werden sollte.
Die Einsamkeit des Sportlers
Fühlt sich an, als wäre man alleine bei den Spielen. Der Spieler ist immer alleine unterwegs, auch bei Sportarten wie 400 m Hürden. Oder warum kann der Spieler beim Hochsprung oder dem Speerwurf bzw. dem Bogenschießen nicht sehen, wie die Gegner in den einzelnen Runden abgeschnitten haben? Hier verschenkt das Spiel einiges an Potenzial, was sich aber leicht durch andere menschliche Mitspieler ausgleichen lässt. Diese spornen dann zu immer neuen Rekordleistungen an.
Die fehlende Abwechslung
Bei Sportspielen gab es lange Zeit nur zwei Ausprägungen. Die einfachen Button-Smasher und diejenigen Spiele, wo es nur auf ein gutes Timing ankam. Summer Challenge schlägt bei den Disziplinen teilweise beide Pfade ein, sodass es weder Fleisch noch Fisch ist.
An einen Charakter-Modus, wo sich der Sportler erst noch entwickeln musste, bevor es ihn nach Olympia verschlug, hat damals noch niemand gedacht, aber es ist schon in Ordnung, wenn nicht jedes Sportspiel einen Rollenspiel-Modus mit Charakterprogression dabei hat.
Mehr Sportarten wären schön
Natürlich ist mehr immer besser, aber grade bei einem Sportspiel fragt man sich, warum sie, wenn es schon einen 400 Meter Hürdenlauf gibt, noch auch noch einen 400, 4 KM oder ähnliche Laufarten mit im Spiel untergebracht haben. Zumindest auf zehn Disziplinen hätten die Entwickler gehen können.
Das Spiel sieht für 1992 immer noch erstaunlich gut aus.
- Bacon L'Orange

Summer Challenge - 1992 - Szenen aus dem Sport Spiel

Mindspan setzte für Accolade ein Spiel zu den olympischen Sommerspielen um. In acht Sportarten, darunter auch Exoten wie das Springreiten und Kajak-Fahren, dürfen sich auch mehrere Spieler untereinander messen.

Die Spiele-Archäologen Wertung zu Summer Challenge

Das Spiel sieht immer noch gut aus, es macht Spaß und ist ein guter Mix aus Geschicklichkeit- und Rumrüttel-Spiel.
Bacon: 7.5/10
Die Kameraperspektive bei manchen Disziplinen hätte besser sein können, aber der Rest stimmt und mit anderen menschlichen Spieler gibt es einen Wettbewerb.
Fjalk: 8/10

Wertung der Spiele-Archäologen: 7.75/10 Punkten