Im Jahr 2096 wird die Welt von einigen wenigen großen riesigen Konzernen beherrscht. Was 1993 noch sehr stark nach Science-Fiction klang, stellt das Setting des Spiels da. Die Erwartungen an das neue Spiel von Bullfrog waren sehr hoch. Chefentwickler Peter Molyneux, welcher später dafür bekannt wurde, seine Spiele größer zu machen als sie waren, schaffte es damals, einen für diese düstere Welt zu begeistern.
Wir übernehmen als Spieler die Kontrolle über einen dieser Konzerne. Die Welt selbst erinnert sofort an Filme wie Blade Runner oder Total Recall. Besonders das Intro verstärkt diese Eindrücke, wobei der Teil mit der "Optimierung" Vergleiche mit den Robotern und deren Erschaffung in Westworld nahelegt. Die Bevölkerung wird durch Chips im Körper kontrolliert und ruhiggestellt. Wir steuern in 50 Missionen vier Agenten und müssen Aufträge erledigen.
Diese sind meistens recht ähnlich und bestehen in der Regel aus dem Ausschalten eines Ziels, dem Überzeugen eines Ziels oder dem Töten aller gegnerischen Agenten. Anders als damals üblich war es kein Runden-Strategiespiel, sondern die Missionen liefen in Echtzeit ab. Dies führte zu spannenden, schnellen und actiongeladenen Duellen, in denen schnelle Reaktionen nötig waren. Die Agenten selber konnten einzeln oder auch als Gruppe gesteuert werden. Im Spielverlauf konnte man durch Forschung neue Waffen, aber auch Implantate und Tools entwickeln. Dadurch werden die Menschen immer mehr zu Cyborgs, die dann schneller und genauer waren und zusätzlich mehr aushalten.
Doch die Forschung und das Ausrüsten der Agenten musste finanziert werden. Dafür kann man zwischen den Missionen auf der Missionskarte die Steuern in den eroberten Gebieten verändern. Wird man dabei zu gierig, dann half auch der beste Chip im Körper der Bevölkerung nichts mehr, es gibt eine Revolte und das Gebiet geht verloren. Natürlich muss das nicht so bleiben, das Spiel bietet einem in solchen Fällen immer die Möglichkeit, die Mission nochmal zu spielen. Dies ist dann die gleiche Mission wie beim ersten Erobern. Für die damalige Zeit bot das Spiel einiges an Freiheit, Missionen konnten schnell und "leise" erledigt werden oder alternativ wurde einfach alles umgenietet, was sich einem näherte. Im späteren Spielverlauf gibt es häufig die Wahl zwischen mehreren Missionen, sodass diese nicht immer in der gleichen Reihenfolge gespielt werden müssen.
Zur Atmosphäre trägt die lebendige Spielwelt bei. Wir sind hier nicht alleine unterwegs. Passanten gehen ihre Wege, reagierten erschreckt und fliehen, wenn wir unsere Waffen ziehen oder von diesen Gebrauch machen. Polizisten oder Miliz reagieren auch auf uns. Solange wir ohne Waffe herumlaufen, ignorieren sie uns, aber sie eröffnen das Feuer, sobald wir unsere Waffen ziehen. Zusätzlich gibt es in der Welt noch Fahrzeuge, von den "schwebenden" Autos über Polizeiwagen bis hin zu schwer gepanzerten Fahrzeugen. Die Fahrzeuge lassen sich auch benutzen und in einigen Missionen gibt es sogar eine oberirdische Bahn, die genutzt werden muss, um zwischen zwei Teilen einer Stadt zu reisen. In späteren Missionen kann man teilweise hunderte von NPCs in den Städten sehen.
Die gegnerischen Agenten reagieren häufig auf "Fortschritte" im Level. Erreiche ich mit einem meiner Agenten einen gewissen Punkt, dann startet eine bestimmte Agentengruppe und bewegt sich auf mich zu. Dabei kann den feindlichen und auch den eigenen Agenten schon einmal die einfache Wegfindung in die Quere kommen. Gebe ich meinen Agenten Befehl innerhalb des sichtbaren Bereiches, klappt das häufig noch passabel. Schicke ich sie mit einem Klick über die ganze Karte kann dabei spannendes herauskommen. Ecken machen Ihnen gerne Probleme und es kann dann passieren, dass Agenten an einem Block die ganze Zeit hin und her laufen.
Hat man das System der Navigation einmal durchschaut, ist es häufig einfach, hinter einer Ecke auf die Gegner zu warten und dann mit geballter Feuerkraft zu schießen. Die Gegner versuchen einen nicht zu flankieren. Zu nah sollte man sich nur nicht an den Gegnern befinden, da diese, vor allem im späteren Verlauf, auch eine Bombe dabei haben, die dann nach dem Tod aktiv wird. So kann man schon einmal schnell einen oder alle Agenten verlieren.
Bei den Waffen gibt es eine gute Auswahl angefangen mit Pistolen, Schrotgewehren, der Uzi über Sniper-Waffen, Maschinengewehre und Flammenwerfern hin zu Lasern und dem Gauss Werfer. Dieser "tragbare" Raketenwerfer sollte sehr vorsichtig eingesetzt werden, da hiermit auch leicht das eigene Team verletzt werden kann. Die Waffen können dabei auch die Umgebung verändern. Fahrzeuge können explodieren, Bäume abbrennen sowie Fenster und Videotafeln zerstört werden. Andere Personen können verbrennten und verfallen dann zu Staub. Das führte zu Anpassungen in der deutschen Version, in welcher man generell Cyborgs steuert.
Neben den Waffen gab es noch einige hilfreiche Tools, wie das Medikit, ein Energieschild, die Zugangskarte, die vorhin schon erwähnte Bombe. Das Highlight stellt mit weitem Abstand der Persuadertron dar. Ein "Überzeuger"-Strahl. Mit diesem ist es möglich, Passanten, Milizen aber auch Polizisten und feindliche Agenden zu überzeugen, der Chip in deren Körper wird so “überschrieben”. Diese folgen einem dann und können, wenn sie sich bewaffnen, sogar wehren. So kann man es auch als legitime Taktik ansehen, sich in einer Mission mit einer Menge an menschlichen Schutzschilden zu umgeben. Allerdings laufen die Menschen recht langsam und mit 40 Leuten im Schlepptau passen auch nicht alle in ein kleines Fahrzeug.
Das Intro zu Syndicate stimmt auf die düstere Stimmung der Welt ein und gibt einen den Ablauf einer Mission im Schnelldurchlauf. (Video von GamingClassicsHD )
Zusätzlich bietet das Spiel Implantate an. Diese gibt es in jeweils drei Stufen. Dabei können das Gehirn, die Augen, das Herz, der Körper, die Arme und Beine des Agenten durch Implantate verbessert werden. Diese sorgen dann dafür, dass die Agenten besser zielen, mehr Ausdauer haben, mehr Tragen können oder sich intelligenter verhalten. Durch Drogen (Schieberegler) während der Mission lässt sich so das Lauftempo erhöhen oder die Agenten auch so einstellen, dass sie selbständig auf die Umgebung reagieren. Dies kann nützlich sein, wenn sich mehrere Gruppen gegnerischer Agenten aus unterschiedlichen Richtungen nähern.
Der Einsatz der Drogen ist nicht unbegrenzt möglich. Erhöhe ich für längere Zeit das Lauftempo, müssen sich meine Agenten davon erst einmal erholen und laufen dann langsamer. Gleiches gilt für die anderen Drogen, die Agenten reagieren langsamer und ungenauer
Vorsichtig sollte man bei den Gebäuden sein. Die Gebäude sind im Original leider undurchsichtig und begibt man sich in eines um ein Ziel zu beseitigen, ist es häufig wildes geklicke um den Gegner zu erschießen oder zu hoffen, dass er aus dem Gebäude rausrennt.
Ein Punkt, den man generell bei den Missionen nicht vergessen darf, ist die Zeit. Einerseits kann man sich Zeit lassen, da dadurch mehr Zeit im Spiel vergeht. Besitzt man schon einige Gebiete, so bedeutet das mehr Einnahmen. Allerdings können Missionen dadurch auch fehlschlagen. Schon in der ersten Mission ist dies möglich, dass das Ziel, welches getötet werden soll, einfach in ein Fahrzeug steigt und das Missionsgebiet verlässt. Sobald die Person im Fahrzeug sitzt, kann man sie nicht mehr aufhalten.
Im Laufe der Missionen werden die Gegner nicht nur mehr, sondern auch stärker. Die Forschung ist notwendig und das anschließende Ausrüsten der Agenten ebenso. In der letzten Mission des Spiels ist vor allem schnelle Reaktion gefragt, hier müssen die Agenten direkt mit Waffen ausgerüstet werden und dann am besten mit Drogen aufgepumpt werden, da die Mission sonst nach wenigen Sekunden vorbei ist.
Musikalisch gibt es im Spiel eine sehr dezente Musikschleife. Allerdings passte sie sich dynamisch an die Ereignisse an. Näherten sich gegnerische Agenten, so verändert sich die Musik, was einem aufmerksamen Spieler einen ungeheuren Vorteil bringt.
Syndicate war ein Erfolg und Bullfrog brachte ein Addon zum Spiel heraus. In “American Revolt” geht es in gut 20 Missionen auf dem amerikanischen Kontinent weiter. Der Schwierigkeitsgrad des Hauptspiels wird dabei nochmal angezogen, sodass es für Neulinge oder Retro Spieler keine gute Idee ist, mit dem Addon anzufangen. Dafür bietet der Addon aber auch einen Mehrspielermodus für bis zu 8 Spieler auf 10 Karten.
Wenn man von den Macken bei der Wegfindung und den unübersichtlichen Besuchen in Gebäuden absieht, lässt sich Syndicate auch heute noch hervorragend spielen. Könnte man über einen Rahmen seine Agenten noch direkt auswählen oder über die F-Tasten am besten die Gruppen speichern, wäre die Steuerung für heutige Verhältnisse noch ausgezeichnet.
Zu Syndicate gab es 1996 mit Syndicate Wars einen Nachfolger in 3D-Grafik. Diese wirkte für damals gut, ist allerdings nicht so gut gealtert wie das Original. 2012 versuchte Electronic Arts mit der Lizenz einen Ego-Shooter herauszubringen, dieser floppte allerdings und hatte bis auf den Namen mit dem Original nichts mehr zu tun.
Auch in anderen Missionen kann einem die Zeit weglaufen. Soll man beispielsweise einen Informanten finden und "überzeugen", damit er einem den Weg zum Ziel verrät (danach muss er auch aus nicht genannten Gründen noch überleben). Hier kann es passieren, dass gegnerische Agenten den Informanten umbringen, bevor man ihn erreicht. Andererseits kann die Zeit in einigen Mission auch für einen verstreichen. Sollten mehrere gegnerische Syndicate ebenfalls in der Stadt unterwegs sein, so kann es passieren, dass sie sich auch gegenseitig bekämpfen. Wer sich dann über kostenlose Waffen freut, ist schnell enttäuscht. Diese können zwar aufgehoben werden, sind in der Regel aber so gut wie leer.
Im Laufe der Missionen werden die Gegner nicht nur mehr, sondern auch stärker. Die Forschung ist notwendig und das anschließende Ausrüsten der Agenten ebenso. In der letzten Mission des Spiels ist vor allem schnelle Reaktion gefragt, hier müssen die Agenten direkt mit Waffen ausgerüstet werden und dann am besten mit Drogen aufgepumpt werden, da die Mission sonst nach wenigen Sekunden vorbei ist.
Die Musik im Spiel war eine sehr dezent Musikschleife. Allerdings passte sie sich dynamisch an die Ereignisse an. Näherten sich gegnerische Agenten, so verändert sich die Musik, was einem aufmerksamen Spieler einen ungeheuren Vorteil bringt.
Syndicate war ein Erfolg und Bullfrog brachte ein Addon zum Spiel heraus. In “American Revolt” geht es in gut 20 Missionen auf dem amerikanischen Kontinent weiter. Der Schwierigkeitsgrad des Hauptspiels wird dabei nochmal angezogen, so dass es für Neulinge oder Retro Spieler keine gute Idee ist, mit dem Addon anzufangen. Dafür bietet der Addon aber auch einen Mehrspielermodus für bis zu 8 Spieler auf 10 Karten.
Wenn man von den Macken bei der Wegfindung und den unübersichtlichen Besuchen in Gebäuden absieht, lässt sich Syndicate auch heute noch hervorragend spielen. Könnte man über einen Rahmen seine Agenten noch direkt auswählen oder über die F-Tasten am besten die Gruppen speichern, wäre die Steuerung für heutige Verhältnisse noch ausgezeichnet.
Zu Syndicate gab es 1996 mit Syndicate Wars einen Nachfolger in 3D-Grafik. Diese wirkte für damals gut, ist allerdings nicht so gut gealtert wie das Original. 2012 versuchte Electronic Arts noch einmal mit der Lizenz einen Ego-Shooter herauszubringen, dieser floppte allerdings und hatte bis auf den Namen mit dem Original nichts mehr zu tun.