Worms

Ohoh - REVENGE!!!

Worms - Ohoh - REVENGE!!! - Wir müssen reden

Bei Fjalk und Bacon L’Orange fliegen die Würmer, Schafe und heilige Handgranaten in Worms von Team 17 und wir klären dabei die folgenden Fragen:

  • Warum erinnert eigentlich in diesem Spiel einiges an Lemmings?
  • Was sind die objektiv besten Waffen und dementsprechend unsere Lieblingswaffen?
  • Wie oft haben wir uns mit durchdachten Strategien selbst in die Luft gesprengt?
  • Würden wir auch sagen, dass unsere Würmer zu klein sind, oder ist das nur die Meinung von professionellen Spielejounalisten?
  • Was macht mehr Spaß? Den Computer oder den besten Kumpel zu zerfetzen?

In dieser Episode dreht sich alles um das kultige Spiel "Worms" von Team 17. Wir tauchen gemeinsam in die Faszination und die kultigen Elemente dieses Spiels ein, das 1995 die Gaming-Welt eroberte. Wir diskutieren darüber, wie Worms im Kern ein Team-basiertes Strategiespiel ist, das sowohl humoristische als auch spannende und vor allem Zufallselemente vereint. Wir erläutern, wie die Spieler mit verschiedenen Waffentypen, von Bazookas bis hin zu Bananenbomben, strategisch ihre Gegner ausschalten müssen, während sie gleichzeitig versuchen, ihre eigenen Würmer zu schützen.

Zudem besprechen wir die Entwicklung von "Worms", angetrieben durch die Kreativität von Andy Davidson, dem Schöpfer des Spiels. Wir teilen Einblicke, wie Andy Davidson von seinen Erfahrungen und seiner Begeisterung für Artillery Games inspirierte wurde, um ein einzigartiges Spiel zu schaffen, das sowohl Elemente des Geschicklichkeitsspiels als auch des Artillerie-Spiels aufgreift. Dabei sind wir auch auf die Parallelen zu Spielegeschichten wie "Lemmings" eingegangen, wobei beide Spiele trotz ähnlicher grafischer Unschuld völlig unterschiedliche Spielerfahrungen bieten.

Ein weiterer zentraler Punkt der Episode sind die verschiedenen Waffentypen und ihre möglichen Einsatzstrategien. Wir erörtern, welche Waffen wir als die besten erachten und welche besonderen taktischen Überlegungen in bestimmten Spielsituationen entscheidend sind und reflektieren persönliche Erfahrungen, in denen strategisches Planen und spontane Entscheidungen darüber bestimmten, ob wir unsere Gegner besiegt haben oder uns selbst in die Luft gesprengt habe.

Darüber hinaus beleuchten wir die verschiedenen Versionen von "Worms", angefangen von der ursprünglichen Amiga-Version über die PC-Portierungen bis hin zu weiteren Veröffentlichungen und Remakes im Laufe der Jahre. 

Spielname
Worms, Total Wormage
Jahr
1995
Firmen
Ocean Software, Team 17
Personen
Andy Davidson, Peter Opdam, Gary Symons, Karl Morton, Martyn James Brown, Cris Blyth, Bjorn Lynne, David Bland
Plattformen
Amiga, Game Boy, Genesis, PC, Playstation, Sega Saturn, SNES
Der Logobildschirm des Spiels Worms

Wertungskasten

Amiga Games Ausgabe: 12/95 System: Amiga Wertung: 94%
Maniac Ausgabe: 02/96 System: Playstation Wertung: 76%
PC Joker Ausgabe: 12/95 System: PC Wertung: 87%
Amiga Joker Ausgabe: 12/95 System: Amiga Wertung: 88%
Was kann schöner sein, als seine Mitspieler mit Granaten, Raketen und Feuerbällen zu bewerfen? Das muss sich damals auch Andy Davidson gefragt haben, als er anfing den ersten Teil einer heute fast unüberschaubaren Menge von Worms-Spielen zu entwickeln.
Von den schon vorhandenen "artillery games" inspiriert, schuf er einer humorvolle und knuffige Variante des Genres, bei der man eine Gruppe von Würmern - bis an die Zähne (Wobei... haben Würmer überhaupt sowas wie Zähne?) bewaffnet - auf eine andere Gruppe hetzte.
Überlege genau, ob du dich mit der Aktion nicht selbst in die Luft sprengst.
Portrait von Fjalk
Fjalk
Leider - oder vielleicht auch Gott sei Dank? - funktionierte der Multiplayer-Modus damals noch anders und so drängte man sich mit seinen Freunden vor dem Monitor um abwechselnd mit Schrotflinten, Handgranaten Dynamit, Minen oder anderen tödlichen "Spielzeugen" dafür zu sorgen, dass die gegnerischen Würmer ins Gras beißen, oder im hohen Bogen ins Meer fliegen.
Viele Aktionen - ob gelungen oder missglückt - wurden von den Killerwürmern mit piepsigen Stimmen kommentiert und auch vor den Bildschirmen ging es ähnlich zu. Dabei war es am Ende fast schon nicht mehr wichtig welches Team nun gewonnen hat, denn der Spielspaß ergab sich aus mehr oder weniger funktionierenden Taktiken, den vorhandenen oder eben auch nicht vorhandenen Skills der Spieler mit den verschiedenen Waffen und auch immer einer Prise Glück und Zufällen, die das Chaos in der komplett zerstörbaren Spielwelt befeuerten.
Einen Gegenspieler entweder in eine Mine oder einfach runter ins Wasser zu schubsen, das machte eigentlich am meisten Spaß. Obwohl die ungewollten “Explosionen”, die teilweise entstanden sind, auch immer für viele Lacher gut waren.
Portrait von Bacon L'Orange
Bacon L'Orange

Worms - PC - 1995- Intro und ein Spiel

Eigentlich ist es ein Frevel Worms nicht auf dem Amiga zu spielen, damit das Intro-Video und das Video vor einem Level aber gezeigt wird, darf es dann auch mal die PC-Version sein, in der Bacon L'Orange in einer Runde antritt.
Manchmal lohnt es sich einen Wurm zu opfern, wenn man damit den gegnerischen Teams einfach mehr Schaden machen kann. Tja, sind halt alles irgendwie Opfer-Würmer.
Portrait von Bacon L'Orange
Bacon L'Orange

Die Reise der Würmer

Der erste Teil von Worms verkaufte sich wesentlich besser als alle gehofft hatten. Also ging es sofort an die Entwicklung eines zweiten Teils. Während dieser sich in Entwicklung befand, nahm sich Andy Davidson die Zeit für den Amiga einen Director’s Cut zu entwickeln. Praktischerweise konnte er so viele neue Waffen und Funktionen testen, welche es auch neu im zweiten Teilt geben sollte und konnte diese ausbalancieren, sodass für deren Umsetzung im Nachfolger schon viel Arbeit erledigt werden konnte. Dass er das Spiel noch mit einem Director’s Cut für den Amiga mit einer Auflage von 5000 Stück entwickeln durfte verdankte er auch Team 17, welche ihm nach dem überraschenden Erfolg des Spiels einfach die Zeit gaben, das Projekt für sich abzuschließen. Nach dem zweiten Teil folgten noch viele weitere Spiele, auch in anderen Genres, von denen wir hier die wichtigsten aufzählen wollen.

Worms - Einfach nur niedlich und Spaßig oder doch eher glitschig und abstoßend?

Als Worms 1995 erschien, war das Genre des Tank-Battles oder der Artillerie-Games an sich nicht mehr populär. Da Andy Davidson zwar die Idee aus den späten 80ern aufgegriffen hat und sich seit der Entwicklung des Spiels nicht mehr viel mit dem Genre beschäftigt hat, schaffte er es mit neuen Elemente, wie dem starken Fokus auf Beweglichkeit und der großen Auswahl an unterschiedlichen Waffen, sowie dem Humor einfach neues Leben in das Genre zu bringen. Wir wollen hier die guten und auch die weniger guten Seiten einmal auflisten.
Mischung aus Artillerie-Strategie und geschickter Bewegung
Artilleriespiele waren in der Frühzeit der Videospiele beliebt. Hierbei hatten die Spieler häufig ein festes Geschütz und mussten ein anderes abschießen. Meistens gab es keine große Auswahl an Waffen und es musste vor allem das Gelände und der Wind beachtet werden. Dadurch dass die Charaktere in Worms zu viert und dazu noch beweglich sind, erhöht dies die Abwechslung und macht es wesentlich schwerer das Spiel und das Ergebnis auszurechnen.
Großes und witziges Waffenarsenal
Vor allem mit dem Director’s Cut bzw. Worms United kamen viele der heute noch bekannten Waffen hinzu. Neben den gewöhnlichen Waffen wie der Bazooka oder der Granate, gibt es das Schaf, die Banane, die heilige Handgranate.
Hinzu kommen noch weitere Elemente, wie der Schweißbrenner oder andere Elemente, um den Level zu verändern, wie eine Metall-Brücke.
Landschaften, welche zufällig generiert und abwechslungsreich sind
Die Landschaften des Spiels wurden zufällig berechnet, passte einem die Landschaft oder eines der zahlreichen Themen des Spiels (wie Dschungel, Wüste, Alienplanet, Schlachtfeld) nicht, so kann man sich über einen einfachen Klick ein neues Level erstellen lassen. Das sorgt dafür, dass erfahrene Spieler nicht absolut im Vorteil sind, da die Level nie exakt gleich sind.
Die Präsentation - Humorvoll und charismatisch
Seien es die Videosequenzen der PC-Version zwischen den Leveln oder einfach die Würmer selbst. Wird einer getroffen, so schwört er Rache, lebt er ab, so gibt es neben einer Explosion (und vorherigen Spruch) einen Grabstein. Das Spiel nimmt sich nicht ernst und das kann man den Spielern auch nur raten.
Easy to learn, hard to master
Das Spiel braucht auf der Tastatur nur wenige Tasten, mit der Maus wird die Waffe gewählt. Aber wenn dann der Gegenspieler anfängt, mit Ninjaseilen sich durch den Level zu bewegen und die übelsten Schüsse zustande bringt, dann fallen einem fast die Augen aus dem Kopf.
Der Mehrspielermodus - Das Herz des Spiels
Gegen die CPU kann man eine Runde zu spielen, um sich an das Spiel zu gewöhnen. Aber das Hauptaugenmerk des Spiels liegt natürlich auf dem Mehrspielermodus. Das Duell gegen die Freunde bringt einfach viel mehr Spaß und gibt einem in jeder neuen Runde neue Geschichten, an die man zurückdenken kann. Sei es der komplett verkorkste Schuss, welcher das eigene Team halbiert oder der perfekte Schuss, welcher eine Kettenreaktion auslöst und den Sieg bringt.
Breite Verfügbarkeit
Das Spiel wurde ursprünglich für den Amiga entwickelt. Da es sehr erfolgreich war, wurde es dann später auf unzählige Systeme portiert und es dürfte wenig erfolgreiche Systeme in der Geschichte geben, für die es keinen Worms-Teil gab.
Solo nur so lala
Gegen die CPU ist es meistens nur ein Reinspielen in das Spiel. Natürlich gibt es auch hier Momente, welche einem in Erinnerung bleiben, aber es ist nicht das gleiche, die KI handelt auch selbst zu ungleichmäßig.
Kleine Spielfiguren
Die Würmer sind niedlich. Ihre Animation wirken auch Süß und besonders in den Videosequenzen sehen wir, wie viel Charakter in einem Wurm stecken kann. Da der erste Teil aber noch eine sehr niedrige Auflösung hatte waren die Würmer nicht so detailliert, wie sie in späteren Teil umgesetzt wurden.
Individualisierbarkeit des Spiels
Das Spiel bot schon in seiner Erstauflage viele Möglichkeiten es zu individualisieeren. Sei es das umbenennen der Teams und Würmer, deren Lebenspunkte oder Einstellungen, welche die verfügbaren Waffen betreffen. So lässt sich das Spiel immer wieder anpassen um ein leicht anderes Erlebnis zu haben oder um Neueinsteigern es zu erleichtern gegen alteingesessene Würmer anzutreten.
Der Zufall und der Spaß
Die besten Spiele sind diejenigen, bei denen eine gute Planung durch den Zufall einfach komplett über den Haufen geworfen wird. Sei es eine Mine, die eine unerwartete Kettenexplosion nach sich zieht oder alternativ ein Schuss, welcher durch den Wind komplett anders landet und das eigene Team halbiert.

Team 17 in den 90er

Team 17 wurde 1990 gegründet. Das Studio ist ein Zusammenschluss des englischen Shareware-Entwicklers von 17-Bit Software und von Team 7 aus Schweden. Beide Teams haben als in Team 17 einen Teil ihres Namens eingebracht. In den letzten Jahren veröffentlichte Team 17 vor allem Spiele von kleineren Studios, aber in den 90ern war das Studio auch noch selbst als Entwickler groß unterwegs und wir wollen einige der Highlights des Studios hier auflisten:
Wirf nicht mit Granaten, wenn du in einem tiefen Loch sitzt.
Portrait von Fjalk
Fjalk

Die Würmer auf Abwegen

Bei einer Serie, welche mittlerweile 30 Jahre auf dem Buckel hat, ist es nicht verwunderlich, dass es auch Spiele außerhalb des Core-Genres gibt. Die Würmer haben in den Jahren einiges probiert, manchmal waren es nur kleine Anpassungen am Core-Spielkern, manchmal waren es größere Adaptierungen. Dies ist auch nachvollziehbar und kein Einzelfall, so sahen wir doch schön häufig bekannte Spielecharaktere in ganz anderen Genres. Wir wollen hier zumindestens auf zwei Teile kurz eingehen.
Worms Crazy Golf (2011)
Es handelt sich, welche Wunder um ein Golfspiel. Die Perspektive ist dieselbe wie in den Worms-Spielen. Mit unterschiedlichen Schlägern und dem richtigen Schwung und richtiger Schlagkraft muss der Golfball mit möglichst wenigen Schlägen zum Loch gebracht werden. Die Level sind von Leveln aus dem Spiel inspiriert. Natürlich gibt es auch nach dem erfolgreichen Einlochen ein Replay des letzen Schlages. Diese Spiel eignet sich für Worms-LIebhaber, die auch einmal einen entspannten und lustigen Abschlag durchführen wollen.
Worms Pinball (1998)
Ein Pinball-Automat im Worms-Look. Wir haben Genre-typisch Flipper, Rampen und das Ziel ist es möglichst viele Punkte zu ergattern, Waffen freizuschalten und in weitere Teile des Tisch vorzudringen. Ansonsten ein klassischer Flipper, eignet sich für Fans dieser, die auch die Würmer mögen.

Die Spiele-Archäologen Wertung zu Worms

Ein Spiel, welches vom Multiplayer-Battle lebt. Bei einem Freund hatte ich damals schon Scorched Earth bis zum Abwinken gespielt - andere Tankgames hatte ich nicht wirklich gespielt. Aber Worms hat mir gezeigt, wie viel Spaß das Genre macht, wenn man es niedlich präsentiert und vor allem gut überarbeitet. Macht auch heute noch wirklich viel Spaß, aber die Nachfolger waren noch ein bisschen besser, dennoch legte dieser Teil, genau wie beispielsweise Civilization I, den Grundstein für eine jahrezentelange erfolgreiche Serie.
Portrait von Bacon L'Orange
Bacon L'Orange: 8.5/10
Worms ist natürlich eine absolute Legende, egal auf welcher Plattform. Der erste Teil ist aber nicht mein liebster Teil. Obwohl er schon fast alles beinhaltet, was Worms für mich ausmacht.
Trotzdem bleibt es mir als Urvater einer legendären Reihe in ewiger Erinnerung.
Portrait von Fjalk
Fjalk: 8/10

Wertung der Spiele-Archäologen: 8.25/10 Punkten